Die Kräfte der Diversität
Das Egozentrum und der Stamm
Das Egozentrum ist wirklich eine unglaubliche Sache. Es ist so tiefgründig in Bezug auf die Auswirkung, die es auf die Menschheit als Ganzes hat und zwar bei so gut wie allem, was wir machen. Schaut euch die Natur des Stammes an und versteht, dass der Stamm der Schaltkreis ist, der am meisten mit dem genetischen Imperativ der Fortpflanzung verbunden ist, und dass der Stammesschaltkreis so anders ist als der individuelle oder der kollektive Schaltkreis, denn der Stammesschaltkreis hat seine eigene, einzigartige Agenda. Er ist anders als jeder andere Schaltkreis.
Sein Fokus liegt nicht im Kehlzentrum. Der Fokus liegt im Egozentrum, im Willenszentrum. Und es ist ein Wille und ein Ego, um die genetische Zukunft des Stammes voranzutreiben. Und natürlich war es genau dieser Stammesbezug, der das menschliche Leben möglich gemacht hat.
Und ja, ein Individuum kann natürlich alleine existieren, aber es kann alleine nicht so gut etwas reproduzieren und die Kinder aufziehen und so weiter, das ist nicht wirklich die Sache des Individuums. Und auch das Kollektiv ist sehr interessant, aber auch für das Kollektiv geht es nicht darum, Babys zu haben und mehr zu produzieren.
Darum geht es nicht im Kollektiv. Nur im Stamm geht es um die Dinge, die das Leben an sich ausmachen, wo wir das Leben als solches sehen, es leben und es so akzeptieren müssen.
Du kommst auf die Welt, wirst in einer Familie aufgezogen, gehst in die Welt hinaus und findest einen Partner, gründest eine eigene Familie, beschäftigst dich 20 oder 30 Jahren lang damit, deine Kinder großzuziehen und dann ist es vorbei.
Das ist der Stamm, du gehst dann ins Altersheim, wo du gemeinsam mit den anderen Alten darauf wartest, dass der Sensenmann dich holt. Das ist der Stamm. Darum geht es im Stamm. Und das ist auch die Basis des Lebens.
Und es ist ein Teil von jedem von uns und hat eine tiefgehende Auswirkung darauf, was wir sind. Es ist schließlich der Ort unseres Herzens. Ihr müsst wirklich die Komplexität des Egozentrums verstehen, hier sind das Herz, die Gallenblase, die Thymusdrüse, die T-Zellen, der Magen, all das zusammen in diesem kleinen Dreieck, das einen sehr merkwürdigen Patz in der Symmetrie der Körpergrafik einnimmt.
Wenn ihr euch die Körpergrafik anschaut, könnt ihr gleich sehen, dass hier etwas komisch ist, anders ist. Und es gibt kein Leben ohne das. Und das heißt am Ende, auch das Egozentrum muss binär sein. Das ist das Leben. Und das Binäre daran bereichert den Prozess.
Die emotionalen Stammeskanäle und die Milzstammeskanäle sind sehr unterschiedlich voneinander, und trotzdem führen sie zur gleichen Straße, die Straße, die direkt zum Egozentrum führt. Das Egozentrum ist der Platz, wo alle Stammesverbindungen zusammentreffen. Du begegnest deinem Blut über Liebe, du begegnest ihm über dein Herz, die Macht des Stammes in unseren Leben. Und dann kommst du zu dieser Weggabelung, dieser unglaublichen Weggabelung.
Für mich, als purer Individualist, wenn du mich vor die Wahl stellst, mit wem ich lieber Zeit verbringen möchte, mit dem Kollektiv oder mit dem Stamm, dann werde ich immer den Stamm wählen, weil ich eine Verbindung zum Stamm habe und zwar eine tiefe. Ich habe die 25/51, also habe ich eine tiefgehende Verbindung zum Stamm, zum Herzen, zum Magen, zu dem Kern davon, was den Stamm ausmacht.
Die 45 spricht für den Stamm
Der Stamm hat eine natürliche Wurzel und zwar hier, in der 45. Denn wenn wir uns den Stamm ansehen, dann sehen wir, dass der einzige Ausdruck des Stammes, der einzige verbale Ausdruck, den der Stamm hat, die einzige Stimme des Stammes die Stimme seines Anführers ist, im historischen Sinn waren das die Stammesältesten. Es ist der Stammesälteste, der für den Stamm spricht.
Aus diesem Stammesältesten ist im Laufe der Geschichte dann der Herrscher gemäß der genetischen Blutlinie geworden: der König, die Königin, der Kaiser, die Kaiserin – der, der für den Stamm spricht, unabhängig davon, wie groß der Stamm wird. Daher kommt das königliche „Wir“. Alle 45er haben das. Manchmal versprechen sie sich scheinbar und sagen “wir” statt “ich” und du schaust sie an und denkst dir, das ist sogar ein bisschen süß. Wir sind ein binäres Bewusstsein, und wahrscheinlich könnten wir sogar alle damit davonkommen.
Die 21 kontrolliert den Stamm
Das war die 45. Die 45 spricht für den Stamm. Und mit diesem Sprechen für den Stamm ist eine enorme Verantwortung verbunden, eine faszinierende Verantwortung, die damit zu tun hat, dass die Aufgabe der 45 letztlich ist, dem Stamm die richtige Ausbildung zu verschaffen.
Und auf der anderen Seite gibt es die 21. Bei der 21 geht es um die Macht, Ordnung im Stamm zu bewahren und darum, dass der Stamm kontrolliert werden muss. Ich möchte gerne, dass ihr darüber nachdenkt, was ich gerade gesagt habe: Stämme müssen kontrolliert werden. Und nicht, weil das eine philosophische Frage wäre, sondern weil es Teil ihres Designs ist. Stämme werden kontrolliert. Und das ist es, was 21er tun. Das ist ihr Job, der Jäger oder die Jägerin, der oder die den Stamm kontrolliert.
Und wenn ihr über den Stamm nachdenkt, Stämme, wie wir sie verstehen, Stammesgesellschaften, sind sehr, sehr kontrollierend. Sie sind kontrollierend in Bezug auf Moral, sie sind kontrollierend in Bezug auf Religion, sie sind kontrollierend in Bezug auf die Kleidung – all diese Dinge, die mit der Macht der Kontrolle zu tun haben, die der 21 zugrunde liegt.
Und 21-45 ist der Kanal des Materialismus. Es ist der Kanal der materiellen Lebensenergie. Es ist die materielle Lebenskraft, die sagt: „Es wird immer die geben, die etwas haben und die, die nichts haben. Und wir in unserem Stamm werden mit aller Macht dafür kämpfen, zu denen zu gehören, die etwas haben. Und wenn du Teil von unserem Stamm bist, dann werden wir dich kontrollieren, zu deinem eigenen Nutzen, damit du am Ende auch zu denen gehörst, die etwas haben, und nicht zu denen, die nichts haben. Aber wenn du nicht tust, was wir sagen, dann werden wir dich ausschließen, wir werden dich aus dem Stamm rauswerfen und dann kannst du auch einer von denen werden, die nichts haben.“
Demokratie und der Stamm
In der Welt gibt es einen alten Witz, den Kampf der Ideologien. Da ist diese Annahme über die Natur der Demokratie und dass Demokratie etwas ist, für das jeder bereit ist und dass jeder frei sein möchte und die freie Wahl haben möchte.
Wenn ihr euch das unter dem Kontext des Human Designs anschaut, dann seht ihr, in einer kollektiven Gesellschaft geht das mit der Demokratie sehr einfach. Es ist sehr einfach, in einer kollektiven Gesellschaft so genannte demokratische Wahlen zu haben.
Es ist sehr einfach, weil in einer kollektiven Gesellschaft jeder hier ist, um zu teilen. Jeder hat das Recht, involviert zu sein, jeder passt ins Muster, jeder möchte auch auswählen können, das Muster aussuchen können, und all das ist korrekt. Und es ist auch so, in einer kollektiven Gesellschaft, wenn du nicht wählst, dann ist das eine Schande, weil du nicht am kollektiven Prozess teilnimmst.
Das ist sehr beeindruckend. Vor kurzem gab es eine Wahl in Spanien, bei der 70 % der Wähler hingegangen sind. Das ist eine kollektive Gesellschaft. Das ist wirklich ein Triumph.
Aber die Idee, dass du eine Stammesgesellschaft nehmen kannst und ihr einfach Demokratie verordnen, das funktioniert nicht. Denn in einer Stammesgesellschaft heißt es: „Wir sprechen nicht selbst für uns. Unser Anführer spricht für uns. Und was immer unser Anführer uns sagt, ob das der lokale Mullah ist oder der lokale Kriegsheld, wer auch immer, was der uns sagt, das werden wir machen.“
Das Thema der Loyalität ist sehr tief im Stamm drinnen, verbunden mit dem Thema der Unterstützung – bei Unterstützung geht es nicht darum, dass du darum gebeten wirst, den Stamm zu unterstützen, sondern es wird von dir erwartet. Und es wird auch von dir erwartet im Stamm, dass du den Anführer oder die Anführerin nicht herausforderst, nicht in Frage stellst und dass er oder sie alleine entscheiden kann, was gut für den Stamm ist.
Von Ra, übersetzt von Janina
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